21.01.2018, von Christopher Kroll

THW Herne stellt sich Friederike

Viele Tage zuvor war es bereits das Thema in den Medien – Orkantief Friederike hatte sich auf den Weg Richtung Nordrhein-Westfalen gemacht. Und dann kam es, wie es kommen musste. Am 11. Jahrestag des verheerenden Orkans Kyrill sorgte auch Friederike für viele Schäden im Stadtgebiet Herne. Glücklicherweise jedoch in geringerem Ausmaß als der große Bruder im Jahr 2007. Um exakt 11:00 Uhr des 18.01.2018 alarmierte die Berufsfeuerwehr Herne die THW-Ortsverbände Herne und Wanne-Eickel. Und die Helfer waren vorbereitet: Bereits 30 Minuten später rückten die ersten Einsatzkräfte Richtung Baukau aus.

 

Unverzüglich nach Alarmierung wurde in der Wanne-Eickeler Unterkunft eine THW-eigene Leitungs- und Koordinierungsstelle (LUK) eingerichtet. Hier wurden die von der Feuerwehr gesteuerten Einsatzaufträge entgegengenommen, an die Herner und Wanne-Eickeler Einheiten weitergeleitet und nach Abschluss auch wieder zurückgemeldet. Die Koordination und Führung der Herner Einsatzkräfte übernahmen der Ortsbeauftragte Sven Leichner, sein Stellvertreter Thomas Loscher sowie Zugführer Christopher Kroll.

 

Während Loscher in der LUK zugegen war, besetzte Kroll die Unterkunft in Herne, von der aus er insgesamt 4 Einheiten in das Stadtgebiet entsandte, um die Sturmschadenbeseitigung zu gewährleisten. Die Bergungsgruppen 1 und 2 sowie zwei Trupps der Fachgruppe Räumen, die auch ihr Bergungsräumgerät (BrmG) einsetzten, übernahmen dabei nahezu das gesamte Portfolio an Schadenszenarien eines derartigen Sturmes. Den Helferinnen und Helfern boten sich Bilder von umgestürzten Bäumen auf Straßen und Fahrzeugen, herabgestürzten Dachziegeln, abgerissenen Schornsteinen oder abgedeckten Laubendächern.

 

Die aufwändigste Einsatzstelle hatte sicherlich die Bergungsgruppe 2 vor der Brust, als per Funk die Lage „Unbefestigtes Laubendach, potentielle Gefährdung von Fußgängern und Straßenverkehr“ aufgenommen wurde. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte dann fest, dass eine Sicherung des Daches aufgrund des fortgeschrittenen Schadens nicht mehr möglich war. Stattdessen entschied sich Gruppenführer Timo Schmidt dafür, das Dach vollständig abzunehmen, um weitere Gefährdungen auszuschließen. Den Unwägbarkeiten geschuldet, musste hierfür zunächst ein Gartenzaunelement zurückgebaut werden, um die Arbeiten risikofrei ausführen zu können. Für den etwa 1-stündigen Einsatz wurde die Mont-Cenis-Straße auf Höhe der Heinrich-Kellner-Straße in Fahrtrichtung Sodingen polizeibegleitend gesperrt.

 

Um die Einsatzbereitschaft stetig zu gewährleisten, rückten die Kräfte in den Nachmittagsstunden zeitversetzt in die Räumlichkeiten der Feuerwache 1 ein, um sich mit einer warmen Mahlzeit und Getränken zu stärken, welche vom Deutschen Roten Kreuz bereitgestellt wurden. Nach und nach entspannte sich die Lage im Herner Stadtgebiet dann spürbar, sodass letztendlich gegen 17 Uhr alle 25 am Einsatzgeschehen beteiligten Helferinnen und Helfer ihren Dienst beenden konnten.


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