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240 Einsatzkräfte bei Großübung im Sennelager

Wer die Presseankündigungen nicht gelesen hatte, der staunte am Freitag, den 6. September 2013, sicher nicht schlecht, als sich alle Herner Hilfsorganisationen, die Feuerwehr und die beiden Ortsverbände (OV) Herne und Wanne-Eickel des Technischen Hilfswerks (THW) auf dem Cranger Kirmesplatz in Wanne-Eickel trafen. Das Kreisverbindungskommando Herne der Bundeswehr hatte die rund 240 Einsatzkräfte mit ihren 40 Einsatzfahrzeugen nach Crange geladen. Gemeinsam ging es von dort in zwei Marschkolonnen zur Wochenendgroßübung „Oktopus“ ins Sennelager bei Paderborn.

(c) Ulrich Nagel (OV Wanne-Eickel)

Mehrere Monate Planung gingen dieser Übung voraus. Die Idee dahinter: die Leistungsfähigkeit aller Herner und Wanner Einsatzeinheiten zu überprüfen, die Zusammenarbeit der Organisationen zu vertiefen und dabei ein gemeinsames Schadensszenario erfolgreich zu bewältigen.  

Von Freitag bis Sonntag wurde diese Idee dann in die Tat umgesetzt. Das Technische Hilfswerk rückte mit Zugtrupp, mehreren Bergungsgruppen, den Fachgruppen Elektroversorgung und Beleuchtung sowie dem Materialerhaltungstrupp der Fachgruppe Logistik aus und beteiligte sich so samt Schiedsrichtern mit knapp über 50 Einsatzkräften an der Großübung. Die weiteren Teilnehmer stellten der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter Unfallhilfe, der Malteser Hilfsdienst sowie die Freiwillige Feuerwehr aus Essen und Herne. Auch die Rettungshundestaffel der Feuerwehren aus NRW nahm teil.  

Die Einsatzaufgaben des THW waren vielfältig angelegt. So wurden dem THW Zugführer Ralf Bruns vom Einsatzabschnittsleiter der Feuerwehr zunächst drei verschiedene Einsatzstellen übergeben, die den dort eingesetzten Bergungsgruppen einiges abforderten. In einem Szenario galt es eine Person unter schwerem Atemschutz zu retten, wobei die Ausbilder viele kleine Details und Stolpersteine in die Übung einbauten. Offene Stromleitungen, plötzlich austretendes Gas und Wasser sowie bauliche Hindernisse jeder Art mussten bewältigt und beseitigt werden. Bei einem anderen Szenario mussten die Einsatzkräfte eine ihnen unbekannte Anzahl von Verletzten aus einem Trümmerfeld retten. Als besondere Schwierigkeit kam hinzu, dass das Gelände durch eine hohe Mauer nicht einsehbar war und ein Zugang nicht hergestellt werden konnte. Die Einsatzkräfte waren so auf den Einsatz von Leitern und Schleifkörben angewiesen. Ein drittes Szenario führte die Helfer in die Höhe. Nach einer simulierten Explosion mussten die Einsatzkräfte verletzte Personen aus unterschiedlichen Stockwerken retten. Auch hier war der direkte Weg zumeist versperrt. Zudem musste eine von der Explosion beschädigte Wand mittels Holz und Einsatzgerüstsystem abgestützt werden.  

Die Fachgruppe Beleuchtung hatte bei eintretender Dunkelheit das komplette Übungsgelände, das aus immerhin sechs Häusern einschließlich Innenhöfen bestand, für „polizeiliche Ermittlungen“ auszuleuchten. Hierzu baute die Fachgruppe Elektroversorgung das notwendige Energieverteilungsnetz auf und versorgte die Einsatzstelle mit Strom aus Ihrer Netzersatzanlage. Unterdessen reparierte die Fachgruppe Logistik (simulierte und echte) Schäden an den Einsatzfahrzeugen, sorgte für die Ladeerhaltung der Fahrzeuge und leistete weitere technische Unterstützung.  

Während des gesamten Einsatzes wurden die eingesetzten Einheiten vom Zugtrupp geführt und die einzelnen Maßnahmen koordiniert und dokumentiert. Die THW Ortsverbände griffen hierbei erstmal auf die mitgebrachten neuen Digitalfunkgeräte zurück. Zudem hielt der Zugtrupp Kontakt zur Einsatzleitung der Feuerwehr und zum dort eingesetzten THW-Fachberater.  

Die beiden Ortsbeauftragten Aimo Glaser (Wanne-Eickel) und Sven Leichner (Herne) waren am Ende voll des Lobes für die eingesetzten Kräfte. „Alle Anforderungen, die wir an die Teilnehmer stellten, wurden vollends erfüllt und teilweise noch übertroffen“, zeigte sich Sven Leichner am Ende zufrieden. Auch Aimo Glaser betonte „Die äußeren Umstände, das Warten im Bereitstellungsraum, die unbekannte Einsatzlage – all das haben unsere Helfer professionell gemeistert und damit ihren hervorragenden Ausbildungsstand und ihre Leistungsfähigkeit bewiesen.“

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