Ein Mahnmahl fürs das LWL Museum Herne

Wie kommt ein ca. 2 Tonnen schwerer und 3,60 Meter langer Obelisk aus Warstein ins LWL Museum für Archäologie und Kunst nach Herne. Natürlich mit der Hilfe vom THW.
Obilisk, auf dem Weg zum Anlieferungsbereich

Im Vorfeld mussten ein paar Fragen geklärt werden. Für die neue Ausstellung des Museums am Europaplatz ist dieser Obelisk ein wichtiges Exponat.

 

Aber sind die Ausstellungsflächen des Museums überhaupt für ein solches Gewicht ausgelegt? Wie kommt dieser Koloss von Warstein nach Herne? Und wie gelangt er in den Anlieferungsbereich der sich im zweiten Untergeschoss befindet? Für eine Ladebordwand eines LKW zu schwer und für eine Kran keinen Platz... Was nun?

 

Aus diesen Gründen wandte sich Ende April Dr. Stefan Leenen, wissenschaftlicher Referent des LWL Herne daher an den Ortsbeauftragten und Fachberater Andreas Dauber. Als feststand, dass der Boden vom Museum die Last tragen kann, galt es Transportabschnitte aus Warstein bis zum Ausstellungsplatz zu planen.Nach Sichten von Bildern des Exponat und einem Ortstermin am LWL, konnte von Seiten des THW Herne eine Lösung erarbeitet werden wie der Obelisk in den Anlieferungsbereich befördert werden kann. Somit konnte die Unterstützung für den Transport des Steins zugesagt werden.

 

Der Transport konnte am 21.06.2023 mit dem ersten Streckenabschnitt beginnen. Mit Unterstützung der Mitarbeiter des Gemeindebauhofes in Warstein wurde der Obelisk aus seinem Zwischenlager auf den Kipper der Fachgruppe Logistik Materialwirtschaft verladen und nach Herne transportiert. Der zweite Transportabschnitt begann heute Mittag. Mit Hilfe des Mobilbaggers der Fachgruppe Räumen wurde das etwa 2 Tonnen schwere Exponat vor dem LWL Museum am Rande der Herne Innenstadt abgeladen. Am Bagger befestigt wurde der Obelisk langsam die Rampe hinuntergefahren, bis es sicher in Annahmebereich des Museum abgestellt werden konnte. Von dort aus übernahmen die Mitarbeiter des LWL Museum den Transport des Steins zum Ausstellungsplatz.

 

 

 

Informationen zum Exponat:

 

Beim transportierten Obelisken handelt es sich um ein Mahnmal für eine Gräueltat der Nazionalsozialisten zu Kriegsende. Er soll an die 71 russischen Zwangsarbeiter (60 Frauen, 10 Männer und 1 Kind) erinnern, die 1945 im Arnsberger Wald ermordet und verscharrt wurden.

 

Die sterblichen Überreste wurden nach dem KriegAuf provisorischen Freidhöfen bestattet. Die Sowjetunionveranlasste auf jedem dieser friedhöfe das Aufstellen eines solchen Obelisken

 

1964 wurden die Leichen Exumiert und auf einem Kriegsgräberfriedhof umgebettet.

 

Der Obelisk wurde vor Ort in einer Aushubgrube entsorgt und 2020 bei archäologischen Ausgrabungen auf einem ehemaligen Friedhof für russische und polnische Zwangsarbeiter*innen gefunden.

 

Ab September wird der Obeliskin einer Sonderausstellung des LWL Museum für Archäologie in Herne zu sehen sein.

 

[Quellen:] https://www.sonderausstellung-herne.lwl.org/de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_im_Arnsberger_Wald https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=50685 https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/neue-erkenntnisse-zu-ns-kriegsverbrechen-bei-warstein-4675/

 


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