Vor kurzem wurde auf der Homepage des OV Herne über die Verabschiedung des alten Feldküchenkraftwagens (Fkükw, ugs. Küchenwagen) berichtet. Hier wurde bereits die baldige Ankunft „des Nachfolgers“ in Aussicht gestellt. Am 25. Oktober 2012 war es endlich soweit und nach kurzer Wartezeit konnte der Nachfolger dann auch im OV Herne begrüßt werden.
Die Bereitschaftspolizei der Länder hält zur Versorgung der eigenen Einsatzkräfte sogenannte „Einsatzküchen“ (EKü 2) vor. Hierbei handelt es sich prinzipiell um normale Küchenwagen, die allerdings einiges an Sonderausstattung mitführen, ergänzt durch einen Anhänger mit Verbrauchsmaterial sowie Zubehörteilen. Durch die Auflösung einer Dienststelle bei Wiesbaden hatte nun die Bereitschaftspolizei keine interne Verwendung mehr für das Gespann und bot es dem THW zur Übernahme an.
Da der Küchenwagen des OV Herne das älteste Fahrzeug dieser Gattung im aktiven Einsatzdienst bundesweit war, erhielt der Ortsbeauftragte Sven Leichner durch den Landesverband NRW die Anfrage, ob der OV Herne dieses Fahrzeug als Ersatz übernehmen würde. Natürlich wurde dieses Angebot dankend angenommen. Der Führer der Fachgruppe (FGr) Logistik, Christian Kleinhubbert, sowie der OV Koch, Andreas Kraus wurden umgehend informiert.
Nachdem das Fahrzeug von Hessen aus zum Logistikzentrum des Technischen Hilfswerks nach Heiligenhaus überführt wurde, konnte es nach einer gründlichen Durchsicht zur Abholung freigegeben werden.
Selbstverständlich ließ es sich der Führer der Fachgruppe Logistik, Christian Kleinhubbert nicht nehmen, dass Fahrzeug persönlich abzuholen und so machte er sich am 25. Oktober 2012 zusammen mit dem Helfer der Fachgruppe Logistik / Verpflegungstrupp Dennis Chrzan auf den Weg zum Logistikzentrum. Vor Ort wurde durch die Mitarbeiter des Logistikzentrums eine Einweisung auf das Fahrzeug durchgeführt, damit die wesentlichen Punkte zur Bedienung geklärt werden konnten. Im Anschluss daran konnte die Rückfahrt zum Ortsverband angetreten werden.
Schnell wurde klar, dass sich das Fahrzeug, trotz oder wegen seines Baujahres 1994, in einem tadellosen allgemeinen sowie technischen Zustand befindet. Dies konnten auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle Bochum feststellen, denen das Fahrzeug auf dem Rückweg bei einem Zwischenstop vorgeführt wurde. Auch Geschäftsführer Frank Kliche war sichtlich stolz und zufrieden, dass dieses beim THW einzigartige Fahrzeug nun in seinem Geschäftsführerbereich vorgehalten wird.
Auf einem Iveco-Fahrgestell, auf- sowie ausgebaut durch die Firmen Doll und Progress befinden sich neben den beiden jeweils 125 Liter fassenden Kesseln unter anderem eine Gastherme, eine UV-Entkeimungsanlage zur Aufbereitung von Trinkwasser sowie auch ein integriertes Stromaggregat mit an Bord. Durch diese und viele weitere Ausstattungsmerkmale ist dieses Fahrzeug in der Lage, fast vollkommen autark zu funktionieren. So lassen sich geschätzt bis zu 300 Personen im Bedarfsfall durchgehend über 24 Stunden verpflegen - mit entsprechender Vorlaufzeit erhöht sich diese Zahl auf ca. 2.500 Personen.
Doch noch ist der neue Küchenwagen nicht „fertig“. In Eigenleistung werden durch die Helfer der FGr Logistik in regulären Diensten wie auch in Sonderdiensten alle nötigen Umbauarbeiten durchgeführt, um das Gespann an die Bedürfnisse der Fachgruppe anzupassen. Dies beinhaltet neben der Ausstattung mit neuer Sondersignalanlage auch die Umlackierung ins bekannte THW-blau, was mit Unterstützung der Helfervereinigung realisiert wird.
Mit der kompletten Fertigstellung des Materialanhängers rechnet der Ortsverband noch in diesem Jahr. Der Küchenwagen wird dann vermutlich Anfang nächsten Jahres komplett umgebaut sein können.
